Mittwoch, 16. Dezember 2009

Adventszeit - Schokoladenzeit

Immer wieder stellen sich Hundebesitzer die Frage, ob denn Schokolade denn wirklich so gefährlich für ihren Liebling sei, oder ob es sich dabei nur um eine Panikmache der Tiermediziner handle?


Die Antwort darauf: Ja, Schokolade kann sehr gefährlich bis sogar tödlich für Ihren Hund werden. Es kommt dabei aber wie bei jedem Gift auf die aufgenommene Dosis an.

Ausschlaggebend für die Giftwirkung ist das im Kakaoanteil enthaltene Alkaloid Theobromin, das zusammen mit Koffein und Theophyllin zur chemischen Gruppe der Methylxanthine gehört.


Leber und Darm von Hunden bauen Methylxanthine im Vergleich zum Menschen viel langsamer ab. Und in hohen Dosen verabreicht haben diese Substanzen fatale Wirkungen auf das Nervensystem und die Muskelaktivität und letztendlich eine toxische Wirkung auf den ganzen Organismus des Hundes.


Je dunkler die Schokolade, also je höher der Kakaogehalt ist, umso größer ist die Gefahr für den Hund. Am gefährlichsten aufgrund des höchsten Theobromingehaltes in Back-Schokolade ist die Schokoglasur auf Kuchen. Der dort gemessene Gehalt liegt bei durchschnittlich 15mg/g. Im Vergleich dazu enthält Vollmilch-Schokolade lediglich ca. 2mg/g Theobromin. Es gilt, daß ca. 100mg Theobromin pro kg/ Hund tödlich wirken können. Für einen 2kg schweren Hund kann somit eine Tafel Vollmilchschokolade lebensbedrohlich werden, wobei schon eine 100g Zartbitterschokolade mit durchschnittlich 500mg Theobromin schon für einen 5kg schweren Hund tödlich ist.


Nach dem Fressen von Schokolade kann es 1 – 12 Stunden oder viel länger dauern (je nach Verpackungszustand der Süßigkeit) bis sich die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigen. Die Symptome sind u.a. starker Durst, Erbrechen, Durchfall, Hyperaktivität, Schwäche, Erhöhung des Körpertemperatur, Herzrasen, Hecheln, Atemnot, vermehrtes Urinieren bis zur Inkontinenz, unsicherer Gang, Zittern, Krämpfe, Kollaps, Schaum vorm Maul, Konvulsionen.


Eine direkte Behandlung der Schokoladenvergiftung mit einem Gegenmittel ist nicht möglich. Es kann nur versucht werden, den Hund mit Notfallmaßnahmen zu stabilisieren und die Behandlung symptomatisch durchzuführen. Das Eingeben von Aktivkohle (1g pro 2 Kilogramm Körpergewicht) kann eventuell Schokoladenresten neutralisieren. Durch Medikamente müssen Herz-Kreislaufstatus und Atmung stabilisiert werden und bei Krämpfen können entsprechende krampflösende Beruhigungsmedikamente verwendet werden. Intravenöse Infusionen und Diurese kurbeln die renale Ausscheidung an. Auch mehrmals durchgeführte Blasenspülungen verhindern die Rückresorption von ausgeschiedenem Theobromin. Die Hyperthermie muß durch vorsichtige Abkühlung bekämpft werden. Im schlimmsten Fall stirbt das durch Schokolade vergiftete Tier an Atemstillstand.


Einem Hund, der gerade eine Überdosis von Theobromin in Form von Schokolade gefressen hat, kann mittels einer Injektion eines Brechmedikamentes oder einer Magenspülung innerhalb von zwei Stunden eventuell das Leben gerettet werden.


Das Beste aber ist, Schokolade so zu lagern, daß der Hund erst gar nicht in Versuchung kommt, Schokolade in größeren Mengen zu fressen. Den Weihnachtsteller also nicht einfach offen herumstehen lassen Auch sollte Schokolade niemals als Leckerchen dem Hund gegeben werden und besonders Kindern muß die Gefährlichkeit von Schokolade für Tiere erklären werden. Auch hier gilt, vorbeugen ist besser als heilen.

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